»...den Eltern und dem Kind eine schöne Zeit hier bei uns zu geben, das steht Mittelpunkt und nicht die Machtlosigkeit.«

Meine Aufgaben hier im Kinderhospiz Mitteldeutschland sind Personalmanagement, Aufnahmen zu koordinieren, Hausbesuche, Weiterbildungen und auch Pflege.
Mich motiviert die Freude am Arbeiten. Die Freude hier zu sein und ein Teil vom Ganzen sein zu dürfen. Man bekommt von den Kindern und den Eltern so viel. Diese schönen Momente, die wir hier zusammen haben motivieren mich jeden Tag.

Ein Krankenhaus sieht das Kind, die Fallpauschale und das damit verbundene Geld, was mit dranhängt. Wir sehen nicht nur das Kind, sondern die ganze Familie. In manchen Situationen legen wir den Fokus teilweise sogar mehr auf die Familie, als auf das Kind. Den Fokus auf die Familie gibt es im Krankenhaus nicht. Für uns ist neben der Versorgung des erkrankten Kindes auch wichtig, wie es den Eltern geht. Gespräche mit den Eltern oder den Geschwisterkindern. Wir sehen keine Fallpauschale oder Tagessatz, wir sehen die Familie als Menschen.

Man lernt hier Dinge zu schätzen, die sonst immer alltäglich waren. Das beginnt mit dem eigenen Kind, dass man dankbar ist, dass es gesund ist. Da können noch so viele Hausaufgaben, Einträge und Diskussionen sein, man denkt, Hauptsache gesund. Aber generell hat mich meine Zeit hier nicht verändert, nur der Blick auf manche Dinge ist ein anderer geworden.

Mein traurigster Moment war, als ich neu im Kinderhospiz angefangen habe zu arbeiten und ein Kind verstorben ist, zu dem ich in der kurzen Zeit keinen Bezug aufbauen konnte. Ich kannte weder die Familie, noch das Kind. Das war für mich schwierig und sehr traurig.

Franka Bennewitz ist Pflegedienstleitung im Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland.